Die Geschichte von Hutschi


Wieso "Hutschi"? Die Kinder vom Vorbesitzer haben ihn Hutschi getauft.

Wie alles mit "Hutschi" begann.
Ich wollte mir einfach nach ca. 10 Jahren R4 Abstinenz wieder ein netten kultigen Jungtimer zulegen den man sich "noch" leisten kann.
Ich habe mich im Internet etwas schlau übern R4 gemacht und stieß auf die Seite vom R4 Club Viersen. Dort habe ich dann eine Suchanzeige aufgegeben. Ich bekam dann dort innerhalb kürzester Zeit ein Angebot von einem R4 GTL Limousine, was ich auch suchte. Der Verkäufer wohnte in Weilheim, ca. 70 km entfernt, natürlich gleich hingefahren ihn angesehen und gekauft.
Mir gefiel zwar ein roter R4 eigentlich besser aber es war ein R4 wie ich ihn mir vorstellte.
Ich finde übrigens weiße Autos einfach hässlich, auch wenn es ein R4 ist. Nun gut hässlich ist der R4 ohnehin, behaupten jedenfalls viele. Ich persönlich teile diese Meinung der anderen allerdings nicht.
Ich finde er hat einfach Charakter weil er etwas eigenwillig aussieht. Es ist jedenfalls ein Auto das ein Gesicht hat das sich von der anderen Automasse abhebt. Er hat einfach noch nicht diese Windkanal geformten Außenkontur und hebt sich dadurch von dem anderen Einheitsbrei der Autoindustrie auf unseren Straßen ab.
Was schrieb "Motorvision Classic" zum Thema R4:
Er war praktisch, er war billig und er war auch Weltanschauung. Nicht so extrem wie die Ente, aber immerhin. 1961 fand man den Renault R4 allgemein recht unansehnlich. Ein Nutzfahrzeug, mehr nicht. Aber die Deutschen liebten den Franzosen mit dem schluckfreudigen Fahrwerk. Die letzten neuen Renault 4 standen 1988 beim Renault Händler um die Ecke. Das Innere des R4 gleicht einer Zeitmaschine. Alles ist simpel, übersichtlich, manches rührend primitiv. Ab 1.500 Euro kann man heute ein gutes Exemplar finden.

Nun zu den Fakten von Hutschi:
Es handelt sich um ein Deutsches Modell (in Slowenien gefertigt, Erstzulassung Deutschland, also kein Reimport).
Erstzulassung: 10.07.1987.
Motor: 1100er Bigblock mit 34 PS (bedingt Schadstoffarm).
Vorbesitzer vor mir: 2

10.07.1987, wurde er von einem älteren Herrn NEU gekauft.
Er ist 07.03.1917 geboren, war somit beim Kauf 70 Jahre alt.
Er besaß Hutschi somit 26 Jahre lang.
Der R4 müsste zu diesem Zeitpunkt ca. 49.000 km auf seinem Tacho haben.

29.04.2003 wurde er dann auf die Frau meines Verkäufers zugelassen.
Es wurde vorher noch am selben Tag bei einen km Stand von 49.082 zum AU gefahren.
Der Verkäufer ist überwiegend Hausmann und brauchte das Auto selten. Er suchte ein witziges Auto, wollte seine Erledigungen damit machen und seine 2 Töchter Chauffeuren. Seine Frau hatte jedoch was dagegen das ihre Kinder in so einer Kiste transportiert werden! Der R4 sei viel zu unsicher, wenn da ein Unfall passiert! Die Töchter durften im R4 nicht mitfahren!!!!! Der R4 musste also weg und dem späteren Twingo weichen. Er hatte vorher aber Hutschi noch am 15.05.05 mal zum Renault Händler gebracht da der Vergaser immer überlief und er nicht vernünftig lief. Diese Angaben las ich aus der Werkstattrechnung vom Renaulthändler. Er hatte jetzt einen km Stand von: 49482. Es wurde gemacht:
Vergaser zerlegt, überholt und eingestellt.
Zündung zerlegt, überholt und eingestellt.
Gesamtkosten laut Rechnung: 242,13 €.
Herbert hatte Hutschi somit 3 Monate und fuhr damit ca. 4300 km bevor er sich dann den Twingo zulegte.

08.10.2003 kaufte ich ihn dann nachdem ich ihn angesehen habe mit 53398 km auf dem Tacho und er lief super.
Ich lies ihn dann am 15.10.2003 auf mich zu. Ich wollte ihn erst mal fahren und dann vor dem TÜV „nur“ kurz herrichten, weil ein paar kleine Rostbläschen hat? Das einzige Problem das mir Sorgen bereitete war die durchgerostete Blechpressachse. Habe mich deswegen im Internet nach einem Ersatz umgesehen, vielleicht schweiße ich sie aber auch zu. Jetzt erst mal fahren, TÜV hatte er noch 12/2003, im Frühjahr die paar Kleinigkeiten richten und evt. eine andere Achse einbauen.

Winter 2003 Ich habe mir bei einem Autozulieferer die benötigten R4 Teile für Hutschi bestellt und auch noch fast alle andere verfügbare Blechteile für den R4. Ich bräuchte für Hutschi:
Beide vorderen und hinteren Kotflügelanschraubkanten.
Beide vorderen und hinteren Kotflügel. Die linke Seite wäre nicht zwingend notwendig aber wenn mal schon mal dabei ist.
Eine Hinterachse wurde mir beim nächsten Schlachtfest in Aich bei den Rodeofreunden versprochen.
Habe alle bestellten Teile und auch eine Hinterachse bekommen.

Frühjahr 2004 Beginn der Reparaturarbeiten für den TÜV.

März 2004 Ausbau der kompletten Hinterachse, Bremsleitungen, Tank, Reserverad mit Halter und die restlichen Anbauteile dort hinten. Dabei habe ich festgestellt das die Hilfsrahmen durchgerostet sind, vor allem in dem Bereich unter der Drehstabfederungshaltern. Habe mir Reparaturbleche für den Rahmen gefertigt.

06.04.2004 Habe "Susans R4" angeboten bekommen und auch gekauft da er Rot war und wahrscheinlich weniger Arbeit. Habe jedenfalls wieder einen R4 zum fahren während ich den anderen herrichte.

20.04.2004 Habe Kotflügel hinten rechts entfernt und innen die Gummimatte. Was ich da sah glaubte ich kaum, er sah doch noch soo gut aus, siehe Bilder. Habe meinen Werkstattkollegen um Rat gebeten. Er meinte: dieses löcherige Ding sollte ich doch heraustrennen und einen neuen einsetzen. Der Vorschlag von ihm war nicht schlecht, einen neuen gibt es ja im Internet zu bestellen bei: ingo-heitel, er ist zwar nicht unbedingt billig aber viel weniger Arbeit als ihn in Patchwork Arbeit zusammen zu stückeln, gesagt, getan. Ich trennte sofort das löcherige Teil aus dem weißen R4. Ich trennte auch gleich die Kotflügelanschraubkante mit herraus.
Das dumme an der ganzen Geschichte war nur, ich hätte vorher beim Ingo bestellen sollen, bevor ich ihn herausreiße. Als ich das Teil bei ihm bestellte teilte er mir mit das er den angebotenen Innenkotflügel nicht mehr liefern kann :-(((

Mai 2004 Habe nach dem Rückschlag mit dem Innenkotflügel momentan die Schnauze vom R4 schrauben voll und stelle die angefangene Hutschi Baustelle mal zurück, habe ja jetzt Susans R4 zum fahren.

Dezember 2005 Die Hutschi Baustelle steht noch unberührt ohne Achse herum